Beckenbodengymnastik

Dass die Muskulatur des Beckenbodens erschlafft, kann verschiedene Gründe haben. Neben Veranlagung gehören Schwangerschaften und Geburten, Übergewicht, Unterleibsoperationen und der Hormonumbau während der Wechseljahre dazu.

Um Spätfolgen entgegen zu wirken, ist das Beckenbodentraining als Rückbildungsgymnastik, zur Prophylaxe nach Geburten besonders wichtig. Am besten beginnen Frauen schon vor – oder zumindest während – der Schwangerschaft mit der Beckenbodengymnastik.

Zwar sind Männer gegenüber Frauen im Vorteil, doch auch sie können betroffen sein.

Viele Männer erfahren erst nach einer Prostata-OP, dass sie einen Beckenboden besitzen. Um Folgeprobleme zu vermeiden, sollte die Beckenbodenmuskulatur trainiert werden – am sinnvollsten schon vor der OP. Regelmäßiges Training wirkt gegen eine Vergrößerung der Prostata und Erektionsstörungen.

Ziel der Beckenbodengymnastik ist es, ein Gleichgewicht zwischen der Druckbelastung des Bauchinnenraumes bei Alltagsbelastungen und der Kraft der Beckenbodenmuskulatur herzustellen, damit die Halte- und Schließfunktion der Beckenbodenmuskulatur in allen Alltagssituationen gewährleistet ist.

Sie sollten sich nicht scheuen, ihren Arzt um ein Rezept für eine speziielle Physiotherapie zu bitten. Unter fachkundiger Anleitung haben PatientInnen die Sicherheit, tatsächlich die richtigen Muskeln zu trainieren.

Eventuell stellt sich schon nach 6 Behandlungsstunden ein Erfolg ein, vereinzelt sind jedoch bis zu 18 Übungseinheiten nötig. Nach Behandlungsende ist ein intensives Eigentraining der betroffenen Patienten erforderlich. Anderenfalls schwindet der Erfolg unausweichlich wieder.